Eddie & Hot Rods – Thriller

Auf das verflixte dritte Album konnte man im Falle der Hot Rods wirklich gespannt sein. Nach ihrem interessanten Debüt („Teenage Depression“) hatten sie mit „Life On The Line“ ein so hochkarätiges Rock-Paket geschnürt, daß selbst Kritiker aufmerksam wurden, die sonst alles runterputzen, was irgendwie nach New Wave riecht. „Thriller nun bestätigt im großen und ganzen die hochgeschraubten Erwartungen, auch wenn zwei oder drei Titel gegenüber dem Vorläuferalbum abfallen. Die Hot Rods haben sich endgültig einen vorderen Platz innerhalb der neuen Popmusik erspielt, sind in ihren stärksten Momenten hart am Format eines Greg Kihn, der das schwierige Handwerk der Verbindung von trivialer Melodik und saftiger Rockpower beherrscht wie kaum ein anderer. Auf dieser Schiene fahren auch die Hot Rods inzwischen mit bemerkenswerter Konsequenz, obschon sie ihre starke Bindung an den Rhythm&Blues und seinen Pub-Rock-Ableger weiterhin betonen. Aus dieser Ecke kommen Titel wie „Out To Lunch“, an dem der mit Cover-Credits bedachte Lee Brilleux mitgewirkt haben dürfte, oder „Breathless“, ein mit Beat-Zitaten gepfeffertes R&B-Bonbon. Ansonsten dominieren Power-Pop-Kompositionen, die man einmal hört und tagelang nicht mehr los wird, wie „The Power & The Glory“, „Media Messiahs“ oder „Take It Or Leave It“. Weniger ergiebig sind die jeweils letzten Tracks auf beiden Seiten, die einmal reichlich unstrukturierten Krach bieten und zum anderen ein dreistes Chuck Berry-Plagiat als Eigenkomposition verkaufen. Angeblich war auch Linda McCartney mit im Studio. Hörbar niedergeschlagen hat sich die Visite nicht. Wahrscheinlich hat sie Masters & Co. den Kaffee gekocht.