Supertramp – Breakfast In America

Typisch Supertramp. Ich glaube, auf dieser Platte taucht kaum ein Ton auf, der zufällig dorthingeraten ist. Bewundernswürdige Arrangements, durchgefeilt bis ins letzte Detail, exzellent produziert, kristallklar und trotz der Vielschichtigkeit vollkommen durchsichtig der Sound. Supertramp haben sich in einem kalifornischen Studio auf die Produktion vorbereitet, in einem zweiten aufgenommen, in einem dritten abgemischt. Voll guten Glaubens begann die CBS schon im Dezember ’78 mit einer Werbekampagne für „Breakfast In America“, doch Supertramp waren noch lange nicht fertig, überzogen den Abliefertermin um Monate.

Ein immenser Aufwand an Zeit, Geld und Material. Perfektion großgeschrieben. Und dennoch: die LP wirkt nicht überproduziert. Perfekt ist sie, aber nicht superperfekt. Will sagen: die Technik hat die Ideen der Musiker nicht getötet, der Mensch die Oberhand behalten. Was die Szene beherrscht, ist daher die vielseitige Klanglandschaft, gemalt in vielfach abgestuften Pastelltönen und durchzogen von elegischen Schleiern. Das Saxophon von John Helliwell setzt zudem sehr warme Akzente, die Supertramp endgültig aus der Ecke kalten Techno-Rocks herausholen. Merkwürdig: im Vergleich etwa zu Genesis oder ELP wirkt „Breakfast In America‘ geradezu spritzig; hohle Künstlichkeit trifft man selten an.

Ein paar einprägsame Songs wirft das Album erwartungsgemäß auch ab, „The Logical Song“ etwa und „Casual Conversations“. Es bringt zudem viele Anklänge an die Beatles; da gibt es arrangierte Passagen und Melodieführungen, die ganz dem Stil entsprechen, den Lennon, McCartney und George Martin in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre drauf hatten. Ein sehr schönes Album, das beste der Band seit „Crime Of The Century“, zudem in eines der besten und witzigsten Cover der Rockgeschichte verpackt.