New York Jazz Quartett – Surge

Der Gruppenname täuscht. Denn hier geht’s keineswegs um den avantgardistischen Kern des Jazz. Vielmehr wird hier lockere Musik abgezogen, die einfach gut tut. Welche Überraschung, den jetzt 57jährigen Frank Wess an Tenorsaxofon und Flöte wiederzuhören. Um so swingen zu können, wie in „All Blues“ von Miles Davis (auf „Blues For Sarka“), muß ein Musiker wohl einige Jahrzehnte mit Bands wie der von Count Basie unterwegs gewesen sein. Er ist allerdings nicht der Star, sondern gleicher unter seinen Mitspielern Roland Hanna (Klavier), George Mraz (Baß), Richard Pratt (auf „Surge“) und Grady Täte (auf „Blues For sarka“) an den Drums.

Die Alben bestätigen in bestem Sinne die Repertoire-Politik der Münchencr Mini-Firma Enja, als Kriterium allein musikalische Qualitäten statt Idelologien zu werten. „Surge“ ist von besserer Aufnahmequalität, weil in New York im Studio produziert. Dennoch könnte man „Blues For Sarka“ vorziehen, weil die Liveatmosphäre aus dem Münchener Jazzclub „domicile“ mitschwingt. 3 (Surge) 4 (Blues…)