Can – Can
Dance, sister dance – der Computer tanzt Can Can. Nach dem kleinen Ausrutscher vom vergangenen Jahr („Out Of Reach“) die erste LP ohne Holger Czukay) haben die Can nun ein Meisterwerk geschaffen. Man registriert geradezu fassungslos, wie gut diese Platte ist; perfekt und inspirierend greifen die federnde, warmblütige rhythmische Basis and die sphärischen, schwebenden Klänge der Keyboards und Gitarren ineinander. Da treffen zwei Welten aufeinander: Rosco Gec (Baß) und Reebop Kwaku Baah (Perkussion), die farbigen ehemaligen Traffic-Leute. auf der einen und Michael Karoli (Gitarre), Irmin Schmidt (Keyboards/Synthesizer) und Jaki Liebezeit (Drums), die rheinischen Elektronik-Artisten, auf der anderen Seite. Und sie alle steuern miteinander in immer neue kreative Ausbrüche hinein, die eine sich ständig wandelnde, vielfarbige und niemals langweilige Soundlandschaft formen. Afrikanische Magie verbindet sich mit der Faszination neuzeitlicher Technologie: der Buschmann besteigt den fliegenden Teppich.
Space-Freaks werden sich bei dieser Musik fühlen wie bei der Landung auf einem neuentdeckten Planeten, auf dem noch alle Türen offenstehen. Bodenständige Frohnaturen reibt die von überschäumendem Temperament geprägte Can-Version des Evergreens „Can Can“ (Hoch die Beine!) von Jaques Offenbach mit. Die Jünger der Superstars wiederum können sich auf „Sunday Jam“ einklinken und glauben. Saniana habe einen neuen Guru entdeckt. Und all denen, die die Can nicht abkönnen und hh für „nen großen Spinner halten, widme ich den Song „Ping-Pong“.