Gino Vanelli – Brother To Brother
Also, unter Brüdern: Gino Vanelli & Bros. (Joe und Ross Vanelli) sind tatsächlich eine ernste Konkurrenz für die australischen „Nur Samstag-Nacht“-igallen. Das fistelt und säuselt genauso schön hoch und funky wie bei den Gibbs. Trotzdem hat „Brother To Brother‘ musikalisch mehr Substanz als mancher Beegees-Diskus. „Appaloosa“ oder „Feel Like Flying“ haben reichlich guts zu bieten. Stilistisch reicht das von komplizierten funky Jazz-Rhythmen a la Herbie Hancock oder Eric Gale („Brother to Brother“) bis zu soliden Motown-Einflüssen (etwa von den „Commodores“). Verwandschaft ließe sich auch mit den letzten Doobie-Bros.-Scheiben oder Santana nachweisen. Im allgemeinen spricht ein solcher Mischmasch nicht eben für Qualität. Aber ich muß zugeben, daß hier die verschiedenen Elemente geschickt miteinander verschmolzen wurden, wobei schnelle Nummern mit sich verhalten steigernden Songs abwechseln („Evil Eye“). Letzeres verdankt übrigens Steely Dan’s „Aja“ einiges.
Wenn also hier nicht soviel musikalische Kompetenz demonstriert würde,besonders von Joe Vanelli (Electric Piano & Synthesizer) aber auch an den Drums (Mark Craney). wenn nicht Leute wie Victor Feldman (vibes) oder Jimmy Haslip (bass) ihre beachtlichen Talente zur Verfügung gestellt hätten, wäre aus „Brother To Brother“ sicher nur eine weitere Fuhre Diebesgut auf dem Musikmarkt geworden.
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