Toto – Toto
Totus (lat.), von: totus, dat.: toto – 1. ganz, voll, in vollem Umfange; 2. pl.: alle, sämtliche, insgesamt… (Nach: Der kleine Stowasser – Lateinisch- Deutsches Schulwörterbuch, München 1965). Womit das Wesentliche über diese Platte bereits gesagt wäre. Toto heißen sechs Studioprofis der Los Angeles-Szene, darunter David Paich und Jeff Porcaro, die schon Erfahrungen bei Boz Scaggs, den Doobie Brothers, Steely Dan. Leo Sayer und Gary Wright (um nur einigezu nennen) gesammelt haben. Dank vier verschiedener Sänger und glänzender instrumentaler Fertigkeiten kann die Band locker zitieren, was derzeit aktuell und erfolgreich ist: zum Beispiel Gino Vanelli in „Georgy Porgy'“, Boz Scaggs „Lido Shuffle“ und den Boston-Gitarrensound in „Hold The Line“ und und und…
Die Platte ist ebenso langweilig wie faszinierend; ersteres wegen der in toto fehlenden Originalität, letzteres wegen einer schon unheimlich anmutenden Fähigkeit, mit der Rockmusik 1978 ganz, voll, in vollem Umfange leichthin zu wirbeln und dabei alle, sämtliche Stile und Sounds insgesamt zu kopieren. Immerhin wirken Toto dabei interessanter und abwechslungsreicher, als Boston, Foreigner oder Kansas. Eine LP, die Devo. unser aller Symbol einer übertechnisierten Welt, in der Tat wie den Wink mit dem Zaunpfahl erscheinen läßt: Während Devo noch überdeutlich/vordergründig vor Mechanisierung und Austauscharbeit warnen/damit kokettieren, haben Pragmatiker wie Toto eben dies längst institutionalisiert. Toto kann man nicht lieben, muß sie aber bewundern. Die Platte ist schrecklich gut.