Steve Gibbons Band – Down In The Bunker
Roger Daltrey schwört auf ihn und sieht in ihm ein ähnliches Text-Genie wie in Pete Townshend. Steve Gibbons, erwachsen gewordenes Kellerkind aus Birmingham, hatte den Titelsong „One Of The Boys“ für Daltrey’s jüngstes Solo-Album geschrieben, doch alle Protektionen des Who-Managements verhalf seiner Band bislang nicht zu der Popularität, die sie eigentlich verdient. Gibbons gehört nämlich zu den britischen Rockmusikern, die die 20 längst überschritten und ein äußerst gesundes Gespür für handfeste Songs haben.
„Down In The Bunker ist die dritte Sudio-LP der Steve Gibbons-Leute und bietet ein – für englische Verhältnisse – erstaunliches Spektrum. Kommerzielle, fast poppige Songs („No Spitting On The Bus“) oder „Down In The City“ mit einem Touch rüpeliger Straßenjungs-Allüre, fetziger Rock’n’Roll („Eddie Vortex“) und Country-Balladen gehen einträchtig nebeneinander her, ohne daß die LP konzeptlos oder gar zerrissen wirkt. Auffällig ist Steve’s Dylan-Affinität. Mit „Big J.C.“ oder „Chelita“ hat er Zimmermann-Plagiate auf Lager, an denen von der wimmernden Orgel bis zur näselnden Interpretation alles dran ist. Und ich muß zugeben, daß es mich nicht einmal stört. Gibbons und seine Band (die beiden fähigen Leadgitarristen Bob Wilson und Dave Caroll, der Drummer Bob Lamb und Bassist Trevor Burton) beherrschen ihr Programm von Rock VRoll bis laid back so hervorragend, daß beide LP-Seiten viel Spaß bringen. Als Produzent hat diesmal übrigens Tony Visconti mitgemischt (Ihr wißt schon: David Bowie usw…).
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