BIM – Thistles
BIM, alias Roy Forbes, ist in Deutschland, Amerika und wo auch immer ein Name, der wie ein böhmisches Dorf klingt. Und das ist eben der Nachteil von nicht hochgezüchteten und gepushten Newcomern, daß sie meist gar kein Gehör finden. Doch dieser bescheuerte Name BIM hatte bei mir wirkliche Neugier ausgelöst, und schon bei den ersten Takten von „Tender Lullaby“ war mir klar, daß BIM demnächst zu meinen Favoriten gehören wird.
BIM ist Kanadier, und alle zur Gitarre musikmachenden Kanadier haben ihren Neil Young zum Vorbild; dazu kommt dann meist noch ein bißchen die verträumte Romantik von Gordon Lightfoot. Da macht auch BIM keine Ausnahme. Doch was dieser Knabe aus seinen Einflüssen macht, das ist schlicht und ergreifend eine kleine musikalische Sensation. Seine Songs sind Liebeserklärungen an die Musik. Hauptsächlich mit akustischen Gitarren als Begleitung legt Forbes eine dermaßen sichere Hand im Finden von Melodien an den Tag, daß jedes seiner Lieder sich nach zweimaligem Hören als Ohrwurm in den Gehörgängen eingenistet hat. Ein bißchen Folk, ein kleiner Schuß Country und eine Prise Rhythm & Blues geben der Musik von BIM die nötige Würze. Das Salz in der Suppe ist allerdings seine Stimme, die sich teilweise wie das Lamentoso von Neil Young anhört, manchmal frech wie Linda Ronstadt klingt und hin und wieder Süßholz raspelt wie Joan Baez oder Joni Mitchell in ihren besten Tagen. Seine Texte heben die Welt zwar nicht aus den Angeln, haben aber so viel Klasse und Niveau, daß es sich durchaus lohnt, das beigelegte Textblatt beim Hören mitzulesen.
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