Elkie Brooks – Shooting Star
Frau Brooks erste LP „Rich Man’s Woman“ war ein merkwürdiges Sammelsurium von Songs mit hoffnungsfrohen Ansätzen; mit der zweiten Platte „Two Days Away“ produzierte sie dann eine zwar durchweg langsame, aber sehr inspiriert und ausgereift wirkende Scheibe, von der „Pearl’s A Singer“ und „Sunshine After The Rain“ sogar Hitformat erreichten. Die dritte nun, „Shooting Star“, verwirrt zunächst – zumindest äußerlich. Denn das Cover läßt vermuten, hier solle uns wieder mal eine jener interstellaren Ausflipp-Ladies angedreht werden, die geringe Kehlkopfgröße mit erheblichen Ausmaßen der sekundären Geschlechtsmerkmale kompensieren. Da hat der Cover-Gestalter arg danenbengehauen, denn aus den Rillen tönt eher Besinnliches, von einer wirkungsvollen Stimme dargeboten, die allerdings, wie ich gern zugebe, ihre gewissen erotischen Reize hat. Musiker wie Andy Newmark, Pete Gage und Elliott Randall begleiten Frau Brooks relativ sparsam und effektiv auf einer Reise durch Songs von Stevie Wonder(„As“), Peter Frampton („Putting My Heart On The Line“), Rod Stewart/Faces („Stay With Me“) oder Neil Young („Only Love Can Break Your Heart“). Hinzu kommen passende Brooks-Kompositionen, die dem Album eine einheitliche Stimmung verleihen und es nicht im einzelnen, sondern als Gesamtheit als gut erscheinen lassen. Obgleich es absurd klingt: Hier haben wir anspruchsvolle Körpermusik mit leichtem Disco-Touch, die sich nicht zum Tanzen eignet – höchstens zum Schmusen. Und Hören natürlich.
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