Passport – Ataraxia
„Unerschütterliche Seelenruhe ‚ (griechisch: ataraxia) wäre, wörtlich genommen, das letzte, was man von Passport erwartet. Aber zum Glück gibt’s da noch einen alten Grundsatz von Klaus Doldinger: Der Groove muß drin sein.
Natürlich ist ihm das auch mit erneut umgestellter Besetzung zur zehnten Passport-LP geglückt. Dem ersten Teil des Titelstücks liegt ein satter Gruppensound zugrunde; darüber schwebt dann Doldingers Sopransaxophon traumhaft versunken. „Ataraxia“ und „Lousiana“ (nach demselben Muster) sind die eindruckvollsten Stücke des Albums. Später allerdings, in „Sky Blue“, purzelt er aus allen Wolken in die Niederungen von Fernsehkrimimusik und stolpert glatt über bannig bekannte Platitüden; aber der Groove ist drin. Wie Kinderfunk zischt die zweite Seite mit ’ner Lokomotive los. Irgendwie kommt einem auch dies bekannt vor. Aber bitte: mit Groove!
Hinter alldem steckt ein Element, das Doldinger schon in sich aufgesogen hat, als er noch mit den Düsseldorfer Feetwarmers Dixieland dudelte. Jeder bessere Jazzer hat es. Aber wie und daß Doldinger es auch auf seine Mitspieler überträgt, das ist das Geheimnis von Passport.
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