Inga Rumpf – My Life Is A Boogie
Zwischen „Second Hand Mädchen“, Ingas Versuch mit deutschen Texten, und „My Life Is A Boogie“ liegen Lichtjahre. Inga ist wieder freier und kreativer geworden. Am auffälligsten ist die Inspiration durch schwarze Musik, die von ihr und ihren englischen Musikern oft nur andeutungsweise in Szene gesetzt wird. Am deutlichsten wird dies in „Let The Children Live“, einer Ballade, die übrigens stark an das von Marvin Gaye interpretierte „Let The Children Play“ erinnert. Funk in der Musik, Soul in Ingas Stimme – das ist, wie in manchen guten Stücken von Atlantis, wieder eine gelungene Kombination.
Inga zeigt sich nebenbei von ihrer professionellsten Seite: lokker und erfindungsreich. Es wäre ein enormer Fortschritt, wenn sie die seitlich ‚rausgequetschten Töne mit der Zeit ganz verschwinden ließe. Sie bringt es, wie man sieht, ja wirklich recht nonchalant, wenn’s sein muß. Den kommerziellen Schlenker hat sie bei einigen Titeln schon hervorragend im Griff: bei „Jukebox Palace“ oder bei „Don’t Treat Me This Way“ zum Beispiel. Bei dieser LP werden sich wahrscheinlich zum erstenmal bei Inga Rumpf-Fans die Geister scheiden. Die harte „Röhre“ ist noch voll da, doch daneben schlägt Hamburgs beste Sängerin deutlich und gekonnt den internationalen, verbindlicheren Erfolgston an.
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