Kursaal Flyers – Five Live Kursaals
Nach dem etwas poppig-verpanschten „Golden Mile“-Album haben die Kursaal Flyers aus dem Londoner Southend jetzt wieder eine Langrille so ganz nach meinem Geschmack abgeliefert. Für Geigenschmalz und Bläserkorsett war die Bühne des Marquee-Club gottlob wohl etwas zu eng. So gibt’s denn wieder jede Menge Unverfälschtes und Urwüchsiges und Bierseliges und Parodistisches aus der im ganzen Pub-Rock-Lager unübertroffenen Kursaal-Spezialitätenküche. Mit dem akustischen Abwechslungsreichtum der fünf Vollblutrocker jedenfalls nimmt es so schnell keiner auf. Auch nicht mit jenem swingenden Charme, mit welchem sie Beat-Banalitäten und Rock ’n‘ Roll-Fetzer, bluesige Balladen und rollende Boogies, Teen-Rock-Seufzer und Trivial-Geschnulz zusammenbrauen, ohne daß stilistische Flickenwerk entstünde. „Five Live Kursaals“ ist ein buntschillerndes Album aus einem Guß, knackfrisch und saftig, von liebenswerten Profis für lebensfrohe Zeitgenossen gemacht. In diesem Sinne: A splendid time is guaranteed for all… Schade nur, daß die Kursaal Flyers nach jüngsten Meldungen auseinandergebrochen sind.
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