Hoelderlin – Rare Birds
Irgendjemand hat mir erzählt, wie viel Mühe sich Hoelderlin mit ihrem neuen Album gemacht haben – bis hin zur erneuten Abmischung der ursprünglich fertigen Bänder und zu bestimmten, mit einem Kunstkopf erzielten Soundeffekten. Und gelohnt hat sich dies wahrlich: Sechs Eigenkompositionen,‘ die melodisch wie rhythmisch reichlich Abwechslung bringen, stets aber ein Konzept, eine Zielrichtung erkennen lassen – von den klar geliederten Arrangements erst gar nicht zu sprechen. Besonders „Häktik Intergaläktik“ und „Before You Lay Down/ Rough And Thorny“ stechen in dieser Hinsicht hervor, wobei Hoelderlin – wie neuerdings auch einige andere hiesige Bands – jegliches teutonische Pathos in der Ecke lassen. Klanglich bemerkenswert: die weiche, aber nie verwässerte Bratsche sowie ein kugelrunder, voller Baß, der sich angenehm vom rüden Gebolze aktueller Disco- oder Heavy-Rock-Produktionen abhebt. Spannungsreiche Kontraste entstehen durch die warme, entspannt-konzentrierte Musik einerseits und Chris Noppeneys relativ kühle Stimme, die mich spontan an Kevin Ayers oder Brian Eno erinnert, auf der anderen Seite. Anspieltips: Alles außer „Necronomicon“, das für meinen Geschmack auf allzu verkehrsreichen Pfaden wandelt.
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