Commander Cody – Rock’n’Roll Again
George Frayne alias Commander Cody ist nach kurzer Pause wieder in die Szene zurückgekehrt und hat unter dem leicht irreführenden Titel „Rock’n’Roll Again“ seine achte LP seit 1971 aufgenommen. Grund genug also, die Bierfässer kaltzustellen und dann auf die heißeste Country-Rockabilly-Chaos-Musik tief aus dem Herzen von Texas anzustoßen? Gemach, Freunde, denn der Commander ist nicht mehr der alte!
Waren frühere Alben wie „Lost In The Ozone“ oder „Live From Deep In The Heart Of Texas“ urwüchsige, wenngleich etwas holprige Eruptionen einer bierseligen Band, die von Cody per Gesang und Piano kommandiert wurde und stilistisch über alles hinwegspielte, solange genügend Spaß dabei herauskam, so wirkt „R&R Again“ demgegenüber abgeschliffen und geglättet. Aber: Der Commander liegt mit seinem neuen Album trotzdem richtig, denn statt der bisherigen acht oder neun Fans, von deren Eintrittsgeldern er früher nicht mal sein Bier bezahlen konnte, dürfte er nun eine ganze Menge Leute ansprechen, die des Commanders frische Mixtur aus Kommerz und Klimbim, Country und Rock’n‘ Roll als feinsinnige Verbindung zwischen Neigung und Notwendigkeit erkennen. Will sagen, der Commander hat seinen liebenswerten Anarcho-Rock hintangestellt, dabei vielleicht ein paar Ideale unter sein Piano gekehrt, aber dafür eine Basis für breitere Anerkennung geschaffen. Und auf dieser Basis bietet er immer noch ’ne ganze Menge Urwüchsigkeit, Schweiß und Dynamik (sofern man von den Geigenarrangementsabsieht). Daß Cody was verdienen will, kann ihm nicht übelgenommen werden, daß er’s nicht auf platte Art versucht, sollte man ihm zugute halten. Also doch’n Faß aufmachen….
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