Steve Winwood
Seit 1965 setzt Steve Winwood in der Rockmusik Meilensteine; mit all seinen Gruppen – Spencer Davis Group, Blind Faith und Traffic – hat er Alben herausgebracht, die zeitlos gut sind und in einer Plattensammlung eigentlich nie im Abseits landen. Zwölf Jahre nachdem die Spencer Davis Group mit „Keep On Running“ zum ersten Mal an der Spitze der britischen Hitparade stand, kommt nun Steve Windwoods erstes Soloalbum heraus. Und man fragt sich, wo dieser Mann die Energie und die Ideen hernimmt, die ein Absterben seiner kreativen Kraft verhindern.
Winwood hat ein berauschendes Album herausgebracht – ein faszinierendes, wogendes Sound-Meer, in das man hinabtauchen kann und immer wieder neue Attraktionen entdeckt. In der Stimme des 1948 in Birmingham geborenen Briten brennt noch immer ein Feuer, brennt noch immer der Blues; als Gitarrist und an den Keyboards spielt ein äußerst einfühlsam, mit Gespür für Stimmungen, melodische Finessen und rhythmische Ausdruckskraft. In den sechs Titeln der LP – den überwiegenden Teil hat Winwood gemeinsam mit Jim Capaldi komponiert – steckt ein ordentlicher Schuß Jazz-Rock und viel vom gelösten rhythmischen Feeling, für das die Studiomusiker aus dem amerikanischen Muscle Shoals berühmt sind – Andy Newmark (Drums) und Willie Weeks (Baß) mischen auf dieser Platte mit. Die Atmosphäre des ganzen Albums wirkt sehr warm und friedlich, trotz all der Spannung, die in ihm steckt. Und die weitgespannten, vielschichtigen Arrangements hat Winwood zusammen mit Chris Blackwell auch produktionstechnisch bestens in den Griff bekommen.
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