Colosseum II – Savage
Es genügt eben noch nicht, seine Gruppe Colosseum zu nennen, selbst wenn man Jon Hiseman heißt. Das macht aus einer schlechten, oder besser mittelmäßigen Jazzrock-Gruppe noch keine Klasseband. Dabei geht es nicht mal darum, ob sich Colosseum II nun an der Originalformation orientiert, oder nicht – sie tun es ohnehin nicht. Jetzt ist sie einfach eine jener xbeliebigen, langweiligen, nur an ihrer Technik interessierten Bands, die mangelndes Kompositionsvermögen mit spielerischer Eleganz und Arroganz zu vertuschen suchen.
Hauptfaktor dieser Jazzrock-Durchschnittlichkeit ist Gary Moore, der Gitarrist, dem man seine Hardrock-Vergangenheit noch oft genug anhört, und dem John McLaughlin (vielleicht gerade deshalb) als das Gelbe vom Ei vorschwebt. Keyboardmann Don Airey hat unüberhörbar klassische Wurzeln. Und Hiseman selbst scheint nur ein Ziel zu verfolgen: Noch besser, schneller und perfekter zu spielen als Billy Cobham.Sein früherer, eigenwilliger Stil ist zum Teufel.
Was Colosseum II in erster Linie fehlt, ist ein fähiger Komponist, kein Klischee-Aufwärmer, und genügend Studiozeit, um die Stücke in Ruhe auszuarbeiten. „Savage“ wurde sofort im Anschluß an die Europatour in nur sieben Tagen aufgenommen. Und das wirkt sich aus! Armer Hiseman, das hast du nicht verdient…
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