Sensational Alex Harvey Band

Eins sei von vornherein klargestellt: Für die komplette SAHB gehe ich durchs Feuer. Auch wenn Drahtzieher Alex Harvey (42) nach den drei genialen Alben „Framed“ (1972), „Next“ (1973) und „The Impossible Dream“ (1974) kontinuierlich abgebaut hat, zählt er doch immer noch zu den schillerndsten Figuren der britischen Rockszene. Und das nicht zuletzt, weil er mit Zal Cleminson, Chris Glenn und Hugh & Ted McKenna über eine ausgezeichnete Backing-Group verfügt. Mag sein, daß den Vieren die krankheitsbedingte Zwangspause von Bandboß Harvey zu lang dauerte, mag sein, daß sie einmal Eigenständigkeit demonstrieren wollten: Die achte SAHB-Langrille jedenfalls haben sie solo eingespielt.

Wer das Ding indes kaufen soll, ist mir völlig unklar. Alex-Harvey-Fans werden darauf alles missen, was ihnen ans Heavy-Herz gewachsen ist: den musikalischen Witz der Rock-Collagen, die Paranoia der Texte, die Boshaftigkeit ihres Vortrags. Und sonstige Hardrock-Interessenten wird „Fourplay“ kaum mobil machen: Solch‘ akustisches Billigbräu kriegt man von -zig anderen Gruppen auch kredenzt – es quillt einem schon nach einmaligem Genuß wieder aus den Ohren heraus. Da ist es gut zu wissen, daß Alex seine verirrten Rock-Recken bald wieder ins zweite Gruppen-Glied zurückzupfeifen gedenkt.