Condor – Rathbone Hotel
Wenn man die letzten Scheiben der „Eagles“, von Chris Hillman, J.D. South er und anderen hört, fällt auf, daß sich die Country-Rocker der Westcoast offenbar etwas schwerer tun, neue Einfälle aus dem Cowboyhut zu zaubern. Die zu seichten Ufern auslaufende Welle ist indessen noch immer profitabel, und so ist es nicht verwunderlich, daß sich nun eine weitere deutsche Band an den importierten Trend anhängt. Mit gehöriger Verspätung, versteht sich. Kürzlich erst entschlossen sich gutbekannte Nürnberger Musiker, ihren alten Gruppennamen „Improved Sound Limited“ abzulegen. Nun kreist der „Condor“, und hoffentlich ist es kein „Pleitegeier“. Denn „Rathbone Hotel“ ist, wenn auch keine schlechte, so doch eine überflüssige LP.
Alles hat man schon irgendwo mal und manchmal schon zu oft gehört. Die Steel-guitar-Licks und Mellotroneinsätze, vor allem aber die mit hartem Zungenschlag vorgetragenen Lyrics, alles ist zuammengeborgt. Klischee reiht sich an Klischee: „Tularosa“ (mit der einsamen „Waitress“ im „Coffeeshop“), „Old Mexico“ (mit den heißen Senoritas) und schließlich der unvermeidliche Ritt in die „aufgehende Sonne“ nach „Sonora“. Alles musikalisch recht nett, aber liegt Nürnberg jetzt am Rio Grande?
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