The Eleventh House feat. Larry coryell – Aspects
Daß ich Coryell-Fan bin, konnte man zuletzt im ME 2/76 lesen, als ich Larry’s letzte LP „Level One“ mit fünf Sternen um einen zu hoch bewertete. Wie schlecht muß aber „Aspects“ sein, wenn mich dieses Album fast zur Weißglut treibt. Nur zwei Stücke sind des Hörens wert: „Kowloon Jag“ und „Rodrigo Reflections“, letzteres eine subtile Gitarren-Hommage, die allerdings erst dann richtig interessant wird, wenn man den zugehörigen Klassik-Komponisten Joaquin Rodrigo kennt. „Titus“ und „Pyramids“, ebenfalls auf Seite eins, ertönen in der gleichen Machart wie „Sneakin‘ Up Behind You“, einem Hit der Brecker Brothers, die auf „Aspects“ mitspielen. Seite zwei dieser Platte ist, gelinde ausgedrückt, wertlos: Disco-Rockjazz für Leute, die ihre heimliche Liebe zu Silver Convention nicht zugeben möchten. Meine Vermutung, warum „Aspects“ so schrecklich klingt, ist die, daß alle Mitwirkenden im Studio besoffen waren und zusätzlich ein Zückerchen genommen hatten. Die Mitspieler nämlich sind eigentlich Klasse: Terumasa Hino, Steve Khan, die Brecker Brothers, Mtume und vor allem Dave Sanborn, dessen Saxophon aber nur selten durchklingt. Ehe ich mich weiter aufrege, noch ein paar Tips: die LP „Takirtg Off“ von Dave Sanborn ist gut, „Beck“ von Joe Beck ebenfalls, „Wired“ von Jeff Beck ebenfalls, „Back To Back“ von den Brecker Brothers ebenfalls, „Level One“ von Larry Coryell auch… nur „Aspects“, die werde ich morgen verschenken.
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