Bob Marley & The Wailers – Songbook
Ende der 20er Jahre verkündete der schwarze Rebell Marcus Garvey eine Botschaft, die uns heute im Bereich der Popmusik begegnet: in den Songs des Reggae-Königs Bob Marley. „Seht hin nach Afrika“, predigte Garvey, „wo ein schwarzer König gekrönt werden wird.“ 1930 wurde Lif Ras Tafari Makonnen zu Haile Selassi I, dem 225. Kaiser von Äthiopien, zum König der Könige… aus dem Hause Judah gekrönt. Verschiedene Sekten in West Indien machten ihn zu ihrem Gott und nannten sich nach ihm: Ras Tafari. Der Rastafari-Glaube setzte sich vor allem in Jamaica durch und findet heute seine Publikation in der Musik Bob Marleys. – Jonathon Green beschränkt sich in seinem Begleittext zu diesem Songbook nicht nur auf die simple Biografie dieses umstrittenen Superstars, der dem Reggae eine eindeutig politische Funktion verlieh, nachdem diese Musik unter der Bezeichnung „Blue Beat“ noch unter dem Happy-Go-Lucky-Image Mitte der 60er Jahre in die hiesigen Hitparaden einzog. Green liefert auch (lobenswerterweise) eine kurze Betrachtung der Entstehung des Rasta-Kultes hinzu. Ohne die Kenntnis dieses religiös-politischen Hintergrunds sind Marleys Songs in ihrer Bedeutung bekanntlich nicht zu begreifen. Illustriert wurde dieses Buch mit Fotos von Adrian Boots in den Farben der Rasta-Jünger: Rot, Gelb und Grün. Marley-Fans verfügen hier also nicht nur über Noten von 17 Songs, sondern bekommen gleichzeitig ein wenig Geschichte mitgeliefert. (Wise Publications, DM 16,80).