Kevin Coyne – Heartburn

Trotz des Feuers im Herzen von Kevin Coyne klingt“Heartburn“ ausgeglichener und ruhiger, als man es bisher von ihm gewohnt war. (Mancher wird vielleicht sogar eingängiger dazu sagen.) Es ist eine moderne Blues-LP, mit verhaltenen, aber eindringlichen Songs und sehr zurückhaltenden Arrangements. Nichts zum Kurzmal-reinhören. Selbst wenn man denkt, jetzt würde es aber mal so richtig… geht es sehr gediegen zu. Kevin scheint langsam zu einem persönlichen Stil zu finden. Die früheren Vergleiche mit Cocker, Van Morrison oder Cpt. Beefheart sind nicht mehr anwendbar. Kevin singt heute weniger, dafür rezitiert er. Ausdrucksstark wie ein ergriffener Dichter fährt er seine nach wie vor guten Texte wie Kanonen auf. Gepaart mit Andy Summers ausgezeichneter Gitarre erhält jedes Stück besondere Ernsthaftigkeit. Andy, der vor Jahren bei Burdon’s New Animals mitmischte, handhabt seine sechs Saiten so sauber, beherrscht und vollendet, daß er mit Sicherheit zu den stärksten Background-Gitarristen überhaupt gezählt werden muß. Er und Kevin sind genaugenommen der Motor der Gruppe und die Stilgeber. Auch wenn auf „Heartburn“ ein Reggae und ein funkiges Stück zu finden sind, heißt das noch lange nicht, daß hier neuerdings mit Seitenblick auf die größere Popularität geschielt wird, denn die Qualität von Text und Musik ist die gleiche geblieben.