Umarmungen und andere Sachen
Man nehme: drei international renommierte Schauspieler – Sydne Rome (Polanskis „Was?“-Entdeckung), die darf die frustrierte Ehefrau Jennifer mimen, Anny Duperey (spielte u.a. neben Belmondo in „Stavisky“) als Werbefotografin mit Berufsekel und dem Namen Maria, schließlich der Truffaut-Zögling Jean-Pierre Leaud („Eine amerikanische Nacht“ u.a.) als Tom, der schüchterne Naivling; die proben also das Leben zu dritt auf dem bayrischen Land. Man nehme also ferner einen schlitzohrigen Dorfbullen, ein dickes Pferd, viel Heu, einen Regenbogen, eine Blaskapelle, viel Regen, als Kontrast eine Amateur-Bankräuber-Clique mit Gangstermolly, einen spinnerten Werbemanager, ein paar komische Amerikaner, dazu einen anarchistischen Großvater, der in der Scheune, begleitet von Explosionen, Schnaps brennt. Und weil soviel programmierter Humor immer noch nicht reicht, schnabulieren die beiden Damen in Modellkleidern auf den grünen, grünen Wiesen, wird ein bißchen diskutiert, und zum Schluß eine ganze Million im Adidas-Beutel eingesackt.
Was sich Jochen Richter, Regisseur, bisher außer jeder Menge Dokumentationen mit einem Spielfilm („Die Ameisen kommen“, 73) hervorgetreten, bei diesem albernen Versuch einer Komödie mit Tiefgang eigentlich gedacht hat, bleibt im Dunkeln wie die zwei superkurzen Umarmungsszenen nach dem „Bäumchen-wechseldich“-Muster. Modisch auffrisierte Langeweile und abgestümpeites Action-Gehampel reichen halt noch nicht für ein Lustspiel. Geschenkt…
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