Mani Neumaier – Guru Guru Mani Und Seine Freunde
Mani rief, und all seine Freunde kamen! Man könnte es die erste deutsche Supersession nennen, wenn die LP reinen Sessioncharakter hätte. Bis auf zwei Ausnahmen sind es aber durchkonzipierte Stücke, und die sind meist derart gelöst und frisch, daß mir das Wasser im Munde zusammenläuft. Der einzige Nachteil der Platte ist, daß sie nicht einheitlich ist. Die erste Seite klingt nämlich völlig anders als die zweite, und das ist sehr schade. Seite A bringt den heißesten Jazz-Rock, den ich seit langem gehört habe, während auf der B-Seite spacige, intimere und andererseits auch total witzige Nummern zu finden sind. Obwohl ich beides gut finde, steh‘ ich doch weit mehr hinter den rockigeren Sachen. Wenn alle Stücke so klängen wie die beiden Improvisationen „It’s Your Turn“ und „Fly Easy“, würde ich vermutlich gar nicht mehr aus dem Hause gehen. Die beiden Stücke sind nämlich das Aufregendste, was je unter dem Deutsch-Rock-Etikett verkauft wurde. „Gucken Rock“ ist eine echte Reinhaunummer im „Hühnerrhythmus“, während man „Sunrise“ und „Walking“ theoretisch auch auf einer der fünf Kraan-LP’s finden könnte. Seite 2 bringt Mani’s sehr persönlichen „Woodpeckers Dream“, wo man auch dem Zwiegespräch zwischen Woody, dem Specht, und der Holzwurmdame lauschen kann. „From Another World“ klingt, wie es der Titel schon andeutet, und in „Marsch’n Rock“ wird Deutschlands liebstes Kind auf den Arm genommen. Ax Genrich’s (ach so) typische Gitarre ist darin zu hören und die beiden Cluster’s Rödi und Möbi.
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