Pink Floyd – Wish You Were Here

Vor gut zwei Jahren erschien das letzte Pink Floyd-Album „Dark Side Of The Moon“, und Kritiker schrieben damals, Pink Floyd sei endgültig hinterm Mond. Die gleichen Kritiker werden über „Wish You Were Here“ ähnliches schreiben/sagen, denn die Zeiten, als die Pinkies Untertassen voller Geheimnisse servierten und ihrer Konkurrenz meilenweit voraussegelten, sind vorbei.

Aber darf sich eine Gruppe nie ändern? Müssen avantgardistische Pioniere auf ewig avantgardistisch bleiben? Man sollte doch die Aura, die Pink Floyd umgibt, schlichtweg mal wegblasen und nur akzeptieren, was ist – und das ist immer noch eine ganze Menge! Doch im Hintergrund sehe ich schon drohende Zeigefinger, und zwar von ähnlichen Leuten, die zum Beispiel auch Bob Dylan auf ewig als ihr Protest-Alibi behalten wollten und dann auf ihn einschlugen, als Bobby Ende der Sechziger countrywärts ging und des Publikums Erwartungen enttäuschte. War ja auch einfach: Man hängte sich an Pink Floyd, mimte den progressiven Insider, und als die Pinkies ab „Atom Heart Mother“ dann nur noch „schöne“ Musik spielten, da war der bequeme Strohhalm des elitären Rockfans futsch. Plötzlich war er nicht mehr der einzige Pink-Fan weit und breit! Klar, was ich damit meine?

Eh ich’s vergesse: „Wish You Were Here“ ist irre verpackt, bietet vorzügliche Musik im gewohnten Stil und dazu Texte, über die sich jeder in dem Gedanken, daß diese LP Syd Barrett gewidmet ist, seine eigenen Gedanken machen soll. S’ist nur die Pink Floyd, aber ich mag sie!