Jefferson Starship – Red Octopus

Um eine neue Jefferson Airplane/Starship-LP gerecht beurteilen zu können, muß man die enorme Bedeutung dieser Gruppe und den Einfluß, den sie vor einigen Jahren auf die amerikanische Großstadtjugend ausübte, kennen. Jefferson Airplane war nicht einfach eine Rockgruppe, sondern ein Lebensgefühl! Acid und Sex waren die Botschaften ihrer Songs. Entsprechend der allgemeinen Entwicklung sind sie heute viel zahmer geworden. Zur Musik: Drei Urmitglieder sind dabei: Grace Slick, die Stimme, die nebenbei auch optisch eine Freude ist, und ihr Lebensgefährte Paul Kantner (Rhythmusgitarre und Gesang) waren immer dabei, Marty Baiin ist inzwischen zurückgekehrt. Na, und Papa John Creach wurschtelte ja stets zwischen JA und Hot Tuna, einem JA-Ableger, herum. Sie sind zahmer geworden, sagte ich und das beschränkt sich nicht auf ihre Texte. Zwar würde ich noch immer auf Anhieb JA heraushören: Zu typisch sind Grace Slick’s Stimme und der Dreiergesang Slick/Kantner/Balin. Aber die Schärfe der damaligen Auftritte und Platten fehlt. Und ob ein Fiedler wie Papa John Creach das musikalische Spektrum erweitert, ist fraglich. Ich würde ihn jedenfalls nicht vermissen. So hatte ich heute das persönliche Pech, mit einer Ausnahme Platten zu besprechen, die alle nicht schlecht waren, aber eben auch nicht mehr. Das dann auch als Fazit dieser Rezension!