Bob Dylan & The Band
The Basement Tapes
Col (Sony)
Wie jedes neue Album von Bob dem Großen, löste auch dieses helle Begeisterung bei Fans und Kritikern aus. Aber die Basement Tapes sind nicht nur begeisterungswürdig – sie sind wichtig!! Bedenkt man, daß diese Aufnahmen bereits 1967 entstanden, wird mit einem Mal klar, wo die Country- und Folk-Rock-Bewegung – und überhaupt das Interesse an dieser Art Musik – ihren Ursprung hat. Noch vor dem vielgelobten Erstlingswerk der „Band“ und vor „John Wesley Harding“, den Country-Rock-Anfängen, entstanden die Basement Tapes. Aber erst jetzt gab Dylan sein Einverständnis zur Veröffentlichung. Offenbar bereitet er einen neuen Coup vor und braucht daher mehr Zeit für neue Aufnahmen. Dieses Album hier ist aber keinesfalls eines der üblichen Lückenfüller-Alben – es ist Geschichte! 24 der Songs stammen aus seiner Feder, den Rest teilt er sich mit der Band, wobei mir die Stücke, in denen die Band sich eher zurückhält, weitaus besser gefallen. Dylans eindringlicher Gesang, die akustische Gitarre und sein Pianospiel in „Apple Suckling Tree“ sind trotz der nicht umwerfenden Aufnahmequalität nicht nur für Dylan-Fans ein Muß. In diesem Zusammenhang sei mir der Hinweis auf Bobs Bootlegs (Raubdrucke) gestattet, dem „Great White Wonder I und II“. Dort findet man viele der hier enthaltenen Songs wieder. Dylan ist sicherlich der einzige Verbliebene des Triumvirats (mit Beatles und Stones), der noch heute, nach so vielen Jahren, in der Lage ist, anderen Musikern wichtige Impulse zu geben und neue Stilrichtungen zu kreieren.