Männer des Gesetzes

Das ist kein reiner Western, ein Italo-Western ist es auch nicht. Der gute alte Wikinger Kirk Douglas hat zu den Berliner Filmfestspielen eine Geschichte herübergeschickt, die sogar noch einen moralischen Zeigefinger parat hält. Douglas, der sich bemerkenswert in seiner Rolle zurückhält, spielt den ehrgeizigen Marshall Howard Nightingale, der mit einer sechsköpfigen Elitetruppe durch das Amerika der 90er Jahre fährt und Ganoven das Handwerk legt. Wenn der Sonderzug mit Nightingale und seinen Mannen naht, atmet die Bevölkerung auf. Der Marshall will Senator werden, und seine Wahl scheint gesichert, als er den schlimmsten aller Gangster, Jack Strawborn (Bruce Dern) dingfest machen kann.

Der aber ist ein ebenso guter Psychologe wie sein Widersacher: Er vermag sich zu befreien, Nightingales Leute auf seine Seite zu ziehen (Frage: Was macht ihr, wenn der Marshall Senator ist?) und den eben noch strahlenden Helden in völliger Schmach zurückzulassen.

Eine recht interessante Geschichte, im besten Hollywood-Breitwand-Format verfilmt, voller Aktion. Natürlich ist sie, sie kommt schließlich aus dem kommerziellen amerikanischen Kino, ein bißchen dick aufgetragen. Der Film ist dennoch gut verdaulich: Die unbedingte Gleichheit in den Methoden des Gangsters und des Politikers, ihre vielen Mann-zu-Mann-Dialoge lassen Langeweile nicht aufkommen. Kirk Douglas kann sich mit MÄNNER DES GESETZES in der Reihe der „ehrlichen“ Western ohne Sheriff-Verklärung gut behaupten.