Alexis Korner – Get Off Of My Cloud

„Diese Platte ist eine Erlösung für mich“, versicherte Alexis Korner nach Veröffentlichung dieser Produktion. Die Fans reagierten einigermaßen irritiert, als der „Vater des weißen Blues“ plötzlich andere Töne anschlug. Alexis hat jedenfalls die Nase voll von seinem eingefahrenen Image. Jetzt wollte er einmal etwas Kommerzielleres auf die Beine stellen, und das sollte man zumindest akzeptieren. Ob er die richtige Alternative gefunden hat, steht dabei auf einem anderen Blatt. Daß Alexis seine Identität nicht verleugnet, auch wenn er sich vom reinen Blues löst, bewies er ja schon bei CCS. Als Gastmusiker holte er sich jetzt Peter Frampton, Steve Marriott, Nicky Hopkins, seine Tochter Sappho als Backgroundund Chorsängerin und – Keith Richard ins Studio. Mit ihm im Duett machte sich Alexis über den Titelsong „Get Off Of My Cloud“ her. Stones-Fanatiker werden unter Garantie auf die spontanere Ur-Version pochen, aber das sollte man nicht so verbissen sehen, für mich ist dies trotzdem der stärkste Titel auf der LP. Neben eigenen Songs („Song For Jimi“ z.B.) bringt Alexis bekanntes Material wie zum Beispiel den Oldie „You’re My Sunshine“. Oft vermißt man hier leider die Spannung alter Korner-Songs. Das Feeling verbraucht sich langsam – logisch, wenn Alexis schon selbst zugibt, daß er vom reinen Blues übersättigt ist. Und daß ihm langsam die Energie ausgeht, verrät seine Stimme. Man sollte die Platte nicht zu spektakulär bewerten, sondern einfach als eine gelungene Session unter Freunden, die Alexis einfach mal zur Entspannung brauchte.