Der übliche Weg: Eine Band löst sich auf, und ihre Firma möchte noch ein wenig Kohle verdienen. Was tut sie also? Sie bringt alte Live-Aufnahmen von ihnen heraus. Ob gut oder schlecht spielt dabei keine Rolle. Bester Beweis: Die Vielzahl von altem Cream- und Hendrix-Material. Und warum sollte man bei King Crimson eine Ausnahme machen. „USA“ ist ebenfalls ein Live-Mitschnitt (der ’74er US-Tour), allerdings einer der besseren. Und das, obwohl gerade Crimson extrem schwer aufzunehmen ist. Erinnert ihr euch noch an ihre „Earthbound“-Scheibe – furchtbar! Fripp Wetton, Cross und Bruford sind keine großen Improvisierer. Nicht, daß sie’s nicht könnten – ihre Musik eignet sich halt nicht dafür. Und da bis auf einen Titel nur bekanntes Material auf „USA“ zu finden ist, frage ich mich, ob die LP ihr Geld wert ist. Das schon obligatorische „Schizoid Man“ hat sich inzwischen ganz schön verändert. Nicht nur Wettons Gesang wirkt müde und abgeschlafft . . . „Asbury Park“, das einzig neue Stück beginnt mit „funky“ Schlagzeug! Ein Experiment, bemerkenswert, aber keineswegs überzeugend. Dieser Stil und dann Funk, also mal ehrlich . . . Bevor ich’s vergesse: Bei drei Titeln mischt Eddie Jobson von Roxy Music am Piano und an der Geige mit. Die Platte ist wirklich nicht schlecht, aber war sie nötig??