Der Mann ohne Nerven
Law and Order (das klingt natürlich besser als Recht und Ordnung) haben den smarten Amerikaner mit dem ausgeprägten Familiensinn bei uns zu einem Superstar werden lassen, ob er aus dem Regen- kommt oder rot sieht, bei Charles Bronson klingeln immer die Kassen.
Noch während er in unseren Kinos als Rächer im weißen Kragen jugendliche Gewaltverbrecher der Reihe nach abknallte, drehte er in Südfrankreich einen neuen Film, der zwar nun nicht so ganz das Wahre, aber immer noch ein ‚echter Bronson‘ ist: „Der Man ohne Nerven“. Bronson ließ sich einen Stoppelbart stehen und schlüpfte in die Rolle des Abenteurers Nick Colton. Die etwas zusammengestrichene Handlung des Films: Jay Wagner (Robert Duval) sitzt wegen eines Mordes, den er nicht begangen hat, in einem mexikanischen Gefängnis. Sein Großvater (John Huston), ein Multi-Drahtzieher großen Stils, hat selbst dafür gesorgt, daß er seinen verhaßten Enkel für mindestens 28 Jahre los ist.
Ann Wagner (Jill Ireland), Jays Frau, will ihren Mann aus dem Gefängnis herausholen. Weil sie die wahren Zusammenhänge nicht kennt, bittet sie den Opa um Hilfe. Der läßt 500000 Dollar für ein Ausbruchsunternehmen springen … nur muß Ann sich verpflichten, ihn über alle geplanten Fluchtvorhaben rechtzeitig zu unterrichten.
Kein Wunder also, daß alle geplanten Fluchtvorhaben immerfort mißlingen. Als sie schließlich den texanischen Buschpiloten Nick Colton kennenlernt, entwickeln sich neben zarten Banden auch Geschäftsverbindungen. Nick kann Dollars gebrauchen und fliegt mit seinem Partner Hawk (Randy Quaid) sein Flugzeug an die Straße heran, an der Ausbruchskandidat Jay zusammen mit anderen Gefangenen schuftet. Als jedoch das Flugzeug sofort beschossen wird, ahnt Nick, daß jemand der Gefängnisleitung einen Tip gegeben haben muß. Auch ein zweiter Versuch mißlingt, und nun macht Nick sich selbständig. Für ihn geht es immerhin um 250000 Dollar Prämie, und deshalb trifft er die umfangreichen Vorbereitungen“ für seinen neuen Plan, ohne jemanden einzuweihen. Zuerst lernt er, einen Helikopter zu fliegen. Zusammen mit Freund Hawk pinselt er den geliehenen Hubschrauber blau an und versieht ihn mit den Symbolen des mexikanischen Justizministeriums. Und los geht’s. Nach einer dramatischen Befreiung ist das Abenteuer noch längst nicht zu Ende!
Zum 9. mal spielt Bronsons Frau, Jill Ireland, an der Seite ihres Mannes. Bei diesem Film, dessen Handlung noch viel unwahrscheinlicher und verworrener ist als sich auch nur halbwegs schildern läßt, überwiegt dann auch der Eindruck, daß im Zuge der Bronson-Welle schnell etwas Neues abgedreht werden mußte, und die Arbeit dementsprechend unproblematisch vonstatten gehen mußte. Bronson, der sich Drehbücher, Regisseure und Partner selbst aussuchen kann, scheint nicht unbedingt die glücklichste Hand gehabt zu haben, denn „Der Mann ohne Nerven“ läßt einige Wünsche offen.
Was soll’s? Neue Bronson-Filme nahen heran. Das neue Werk, im Original heißt es „Street Fighter“, ist fertiggestellt, von einer Fortsetzung von „Ein Mann sieht rot“ hat man ebenfalls schon gehört. So kann man beruhigt in die Zukunft sehen.
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