Hudson Ford Nickel Odeon

Wer gauz genau zuhört, und vielleicht auch noch auf die Plattenhülle schaut, wird feststellen, daß Nickel Odeon eigentlich kaum anders ist als ‚Strawbs‘-Musik. Wenn man mal vom 1. Stück auf der 1. Seite (Crying blues) absieht (das klingt nämlich fast wie TYA) bringen die Ex-Strawbs Richard Hudson (dr, sitar, git.) und John Ford (bass) eben hauptsächlich folk-betonte, einschmeichelnde Lieder. Anspruchsvolle Titel (‚Solitude‘, ‚Hello, I thought you were dead‘, ‚Dark Lord‘) und gut gebrachte Soft-Instrumentierung sind das Hauptmerkmal der LP. Das schlichte ‚Tea leaf (to Joss)‘ hat mir übrigens am besten gefallen. Nickel Odeon bringt also nichts unbedingt Neues; nicht mal die Coverzeichnung ist besonders originell; ‚Audience‘ haben sowas Nostalgisches auch schon auf ihren LP-Hüllen veröffentlicht. Aber wem sein Arzt Entspannung verordnet hat, sollte sich diese Platte trotzdem kaufen, zum relaxen ist sie nämlich goldrichtig.