Brainstorm – Second Smile 3
Seit ihrem Erstling Anfang letzten Jahres hat sich einiges getan bei Brainstorm. Der Bassist wurde ausgewechselt, die akustische Gitarre vermehrt zu Rate gezogen und der Stil ent-aggressiviert (von einigen Ausnahmen abgesehen). Das erste Stück (Hirnwind) erscheint mir nicht nur vom Titel her Gruppen-typisch, sondern besonders wegen, ähnlich wie bei Harvey Mandel, der Vielfalt der Mittel und Stimmungen darin. Da Brainstorm keinen auf Anhieb klassifizierbaren Stil besitzt (und damit ein marktgerechtes Image entfällt), wird es sehr schwer für sie werden, einen Bekanntheitsgrad, der ihrem Können entspricht, zu erlangen.- Dazu kommt, daß sie ‚live‘ noch weitaus besser, aber leider völlig anders klingen. Arrangements werden jetzt größer denn je geschrieben, was oft zu konfusen und total verwirrenden Themen- und Harmoniewechseln führt. Die mannigfachen Stimmungswechsel sind zwar okay, aber ab und zu ist es echt zuviel! Die schönste Ausnahme ist ‚There was a time …‘ (mit Text von Santana-Sänger Leon Thomas) für mich das beste Stück der Platte. ‚Marily Monroe‘, fast die gleiche Güteklasse, reitet übrigens nicht auf der Nostalgiewelle mit, denn es ist schon ’ne ganze Zeit älter. Es wäre vielleicht ganz gut, wenn der Hirnwind noch mal alles richtig durchwirbeln und etwas weniger zurücklassen würde. Allzu viele Ideen und Arrangements können den Brei leicht verderben. In der Kürze liegt die Würze!
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