Frank Zappa – Grand Wazoo
Kritiker können mit ihm zufrieden sein! Wieder einmal beweist Frank Zappa, dass er nur gewillt ist, nach vorne zu schauen. Ohnen einen Schritt zurück oder einen Fehltritt ist er unbeirrbar seinen Weg gegangen. (Mit Ausnahme von ‚200 Motels‘-Album, das ausserhalb der Reihe erschien). Mit ‚Grand Wazoo‘ ist Zappa ein neuer Volltreffer gelungen, den er schon bei seinem sensationellen Konzert in Berlin ahnen liess. Sein Stil bewegt sich immer mehr in die Richtung zeitgenössischer Musik, wie das erste Stück des Albums (‚For Calvin …‘) deutlich zeigt. Es ist fast konzertante Musik, jedoch sehr frei gehalten. Durch diese Komposition beweist Frank auf’s Neue seine scheinbar grenzenlose Musikalität. Im nächsten Stück (‚Grand Wazoo‘) zeigt uns der Meister seine Genialität auf der Gitarre: Ein fantastisches Wah-Wah-Solo in Frank’s ganz eigenem Stil! Im zweiten Teil des Songs ist man von Bill Byers Trombonesolo hin- und hergerissen und auch Aynsley Dunbar swingt wie nie zuvor und ist fortwährend zu Improvisationen bereit. Mit Zappa und den Bläsern ist er die Stütze dieser jazzigen Aufnahme. Seite 2 beginnt mit ‚Cletus…‘, in dem Frank Jahrmarktklänge in seinen bewährten Stil einflechtet. Und man glaubt es nicht, auch das hört sich bei ihm gut an. Hier besonders effektvoll die Stimme von George Duke, der auch in ‚Eat That Question‘ herrliche Pianoarbeit leistet. Dieses und das nächste Stück sind wieder im bekannten Zappa-Stil gehalten. ‚Blessed Relief‘, für mich eines der stärksten Stücke Franks überhaupt, beginnt verträumt und bleibt bis zum Schluss sehr schön. Besonders schön, das einfühlsame Solo des Trompeters Sal Marquez. Für neu Interessierte wäre es ratsam, auf Seite 2 den Tonarm anzusetzen, da sie sonst (sehr verwirrt) Zappa zu diversen Spinnern zählen!