Crimson King – Earthbound
Bei der vorliegenden LP handelt es sich um eine Live-Aufnahme aus dem Jahre 1972. Von vornherein, glaube ich, muss man feststellen, das Mel Collins zu den besten Rock-Saxophonisten der Gegenwart zählt. Doch die erste Seite, welche mit dem schon bekannten ‚2Oth Century Schizoid Man‘ beginnt, ist ein denkbar schlechter Anfang für eine neue Gruppe. Aber da es sich nicht um eine sterile Interpretation des schon Bekannten handelt, werden immer wieder neue Akzente gesetzt. Manchmal geschieht es, dass die Musiker völlig frei vom gestellten Thema agieren, aber sich nie verfahren. Robert Fripp und Ian Wallace, Drums, sind die federführenden Personen in diesem Titel. ‚Groon‘ ist ein einzigartiger Elektronik-Trip. Robert Fripp demonstriert seine vielfältigen Möglichkeiten auf der E-Gitarre. Da wird mit Rückkopplungen, Feedback und anderen Verfremdungen gespielt, aber das im wahrsten Sinne des Wortes. Der beste Titel ist für mich das am 22.2 in Florida aufgenommene Stück Earthbound. So urwüchsig und präzise hat King Crimson noch nie gespielt. Das einfache Zusammenspiel zwischen Mel Collins und Ian Wallace ist faszinierend und packend zugleich. Ich wurde das Gefühl nicht los, als würden sie ganz allein für mich spielen. Es ist schade, dass durch eine Neubesetzung diese Formation nicht mehr besteht. Weitere Titel: Peoria. The Sailors Tale.
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