Emergency – Emergency Entrance

Was ihre musikalischen Leistungen betrifft, so gibt es für Emergency in Deutschland wohl kaum Konkurrenz. Individuell sind die sechs Mitglieder der Gruppe Meister auf ihren Instrumenten und ihre zweite LP ist technisch perfekt. Dennoch gefällt mir die Platte nicht bedingungslos. Ich glaube, dass Emergency sich zu sehr auf eine bestimmte Richtung festgelegt haben. Ihre Musik, hauptsächlich von Jazz-Elementen geprägt, ähnelt der amerikanischer Brass-Bands von der Art Blood, Sweat & Tears und sogar die. Stimme des Sängers erinnert mich hier noch mehr als auf der ersten LP an David Clayton-Thomas. Das liegt wahrscheinlich an der dominierenden Funktion, die Hanus Berka (Saxofon, Flöte, Synthesizer) innerhalb der Gruppe einnimmt. Berka ist ein sehr fähiger Musiker, doch scheint er seine Begleiter, wenn auch unbewusst, in ihrer Kreativität einzuengen. Ich frage mich, wie gross das Mitspracherecht bei Emergency ist und warum man so wenig Spielfreude heraushört. „Emergency Entrance“ wäre eine ausgezeichnete Platte, wenn die Gruppe ebenso viel Feeling wie technisches Können investiert hätte. Bester Track: „Killin‘ Time“. Weitere Titel: Why Am I Doin‘ it, Happiness, Journey, Emergency Entrance