Waterloo Lily

Als im letzten Jahr die Meldung durch die Musikpresse lief: David Sinclair verlässt Caravan, da ging sicherlich für manche Caravan-Fans das Licht aus. Na ja, man hätte annehmen können, dass David Sinclair eine Lücke hinterlässt, die schwer zu stopfen sein würde. Aber, dass man innerhalb der Gruppe gut darüber hinweggekommen ist, beweist die erste LP mit dem neuen Organisten, Steve Miller. Konsequent hält Caravan die etwas unterkühlt, distanzierte Rocklinie bei. Grossen Wert wurde wieder auf perfekte Singstimmen gelegt, die manchmal „Aristocracy“ etwas unpassend und langatmig wirken. Steve Miller räumt mehr als sein Vorgänger dem Piano Raum ein. In „Nothing at all“ beweist er, dass man auch mit einfachen Melodien grosse Wirkung erzeugen kann und das nicht von ungefähr. Ein Stück mit vielen wechselnden Elementen und ständig steigenden Phasen ist „The love in your eye“. Auch hier verfehlt der Chorale Gesang seine Wirkung. Gekonnt aber die eingesetzten Streicher. Lol Coxhill, Freak-Saxer, ist mit von der Partie. „Waterloo Lily“ kennzeichnet seinen augenblicklichen musikalischen Standort. Weitere Titel: Songs and Signs, The world is yours.