Diverse Interpreten – Mitten ins Ohr

„Mitten ins Ohr“, eine kürzlich auf dem Ohr-Label erschienene Doppel-LP, bekam den Untertitel „Eine Reise durch die neue deutsche Popszene“. Dass dieser Titel nur zum Teil zutreffend ist, liegt auf der Hand, denn bekanntlich wird die neue deutsche Musik nicht NUR von Gruppen aus dem Ohr-Programm bestimmt. Wenn man davon absieht, wird auf diesen beiden Platten wirklich eine Menge geboten. Für meinen Geschmack klingt vieles zu typisch deutsch. Während man sich z.B. in Holland immer noch an England und Amerika orientiert, gibt es In Deutschland viele Gruppen, die einen eigenen Sound kreiert haben. Sehr lobenswert, aber ich glaube, dass dieses krampfhafte Suchen nach dem „deutschen Sound“ nicht immer gute Resultate zur Folge hatte. Ein Beispiel sind Witthüser & Westrupp. Sie sind auf diesem Album mit dem Stück „Orienta“ vertreten. Eine Auskoppelung ihrer LP „Trips und Träume“ – und dieser Titel sagt eigentlich schon alles. Ich finde sowohl ihre Musik, als auch ihre Texte naiv und oberflächlich und habe das Gefühl, dass die Gruppe es sich entschieden zu einfach macht Im Gegensatz dazu liegt in den kabarettistischen Politsongs von Floh de Cotogne eine deutliche Aussage, ebenfalls sehr gut finde ich die sog. „kosmische Musik“ von Ash Ra Tempel und Tangerine Dream. Weiterhin vertreten sind: Birth Control, Embryo, Amon Düül, Paul & Limpe Fuchs, Annexus Quam, Guru Guru, Limbus. Wettere Nummern: He hallo Stift, Die Luft gehört denen die sie atmen, Wir werden immer mehr, Stop Little Lady, You Don’t Know What’s Happening, Live Is Peace, How To Dream, Seite 1 A, Amboss, Fly And Collision Of Comas Sola, Electric Junk, Breit, Heiku.