Captain Beefheart – The spotlight kid

Captain Beefheart hat schon immer genau das Gegenteil von dem gemacht, was die Leute erwarteten. In den immer wieder wechselnden Stimmungen seiner Platten spiegelt sich sein ständiges Suchen nach neuen Ideen und Ausdrucksmöglichkeiten wider. Wer nach „Lick My Decals Off“ an Beefheart als Bluesmusiker gezweifelt hat, kann sich jetzt wieder beruhigen, denn sein neues Album lässt deutlich erkennen, wo seine musikalischen Wurzeln liegen. Verglichen mit den beiden letzten LP’s ist die Musik der Magic Band hier nicht mehr ganz so frei, sondern stärker arrangiert, zuweilen sogar ziemlich formell und unpersönlich. Was mir zuerst auffiel, war das Fehlen des Saxofons. Auf „The Spotlight Kid“ hat Rockette Mortons treibender Bass die wichtigste Funktion. Ohne sich übertrieben hervorzuheben übernimmt er von Anfang bis Ende die Führung – als ideale Ergänzung zu Beefhearts wuchtigen Vocals. Ed Marimbas Piano auf „White Jam“ ist brilliant, ebenfalls sehr gut die Gitarre von Zoot Hörn Rollo, doch sind es weniger die solistischen Fähigkeiten der einzelnen Musiker, als vor allem Beefhearts Humor und die Individualität der Magic Band, die der Platte ihre persönliche Note geben. Weitere Nummern: l’m Gonna Booglarize You Baby, Blabber’n Smoke, When It Blows Its Stacks, Alice In Blunderland, The Spotlight Kid, Click Clack, Grow Fins, There Aint No Santa Claus On The Evenin‘ Stage, Glider.