Rory Gallagher – Deuce
Das schöne an Rory Gallagher ist, dass er mit jeder Platte über sich selbst hinauszuwachsen scheint. Für jemanden, der eine neue LP von ihm kritisieren soll, ist das nicht so einfach, denn Irlands erfolgreichster Gitarrist ist mit so vielen lobenden Worten bedacht worden, dass es eigentlich kaum noch Superlativen gibt, die man nicht irgendwann schon einmal im Zusammenhang mit dem Namen Gallagher gehört hat. Es genügt also, zu sagen, dass er auf „Deuce“, seinem neuen Album, wieder einmal einen gewattigen Schritt nach vorne gegangen ist. Seine Stimme ist erwachsener geworden, sein Spiel variabler und das Repertoire von „Deuce“ ist abwechslungsreicher, als das seiner vorigen LP. „Im Not Awake Yet“, „Don’t Know Where l’m Going“ und „Whole Lot Of People“ gefallen mir am besten, qualitativ sind jedoch alle Nummern gleich gut. Das bemerkenswerte an Rory Gallagher ist, dass es ihm so gut wie kaum einem seiner Kollegen gelingt, die Live-Atmosphäre seiner Auftritte auf seine Platten zu übertragen. Insofern war er hier auch als Producer wieder sehr erfolgreich. Erwähnenswert sind auch seine beiden Rhythmiker Gerry McAvoy (Bass) und Wilgar Campbell (Drums), die sich sehr gut anpassen und ihn wertvoll unterstützen. Rory Gallagher ist kein Star-Idol wie Hendrix oder Clapton. Dass er jedoch, auch ohne als Phänomen zu gelten, einer der besten Gitarristen der anglo-amerikanischen Scene ist, das beweist seine neue LP. Wettere Nummern: Used To Be: Maybe I Will; In Your Town; Should’ve Learnt My Lesson; There’s A Light; Out Of My Mind: Crest Of A Wave.