The Allman Brothers Band
At Fillmore East
Capricorn (Universal)
Die amerikanische 6-Mann-Formation ALLMAN BROTHER BAND dürfte schon aufgrund ihres ursprünglichen Musikempfindens sich auch in Deutschland einen guten Namen machen. Es ist der Gruppe mit der vorliegenden life aufgenommenen Doppel-LP ein Produkt gelungen, wo die musikalische Grenze klar gesteckt und abgegrenzt ist. Es wird mit einer Leichtigkeit musiziert, die man bei den englischen Gruppen meistens vermisst. Ihr Spiel ist immer gelöst und wirkt niemals verkrampft. Sicherlich spielt dabei auch die aufnahmebereite Publiksstimmung, die im Fillmore East bei dieser Aufnahme herrschte, eine grosse Rolle für die relaxte Situation. Unterstützt durch eine Doppel-Drummer-Besetzung Jai Johanson und Buten Trucks, ist es meistens Duan Allman, Slide-Guitar, der sich mühelos, aber wirkungsvoll an die Spitze des Sextett setzt und so eine dominierende Position einnimmt Meiner Meinung nach sollte man die Platten in umgekehrter Reihenfolge hören, also 4 bis 1. „Whipping Post“ ist mit seinen fast 23 Minuten die längste in sich geschlossene Geschichte dieses Doppel-Albums. Orgel, Bass und Schlagzeug bilden den rhythmischen Hintergrund für die bluesigen Ausflüge, die Duan auf der Gitarre unternimmt. Thom Doucette, Harmonika, führt die Gruppe durch sein Instrument noch näher an den Blues heran. Aufgelöst wird das Ganze durch langläufige Gitarrenphrasen und gut aufeinander eingespielte Schlagzeuge. Da das Ensemble mit viel Percussion arbeitet und ein brillianter Gitarrist die Führung übernommen hat.
kommt beim Hören manchmal die Verbindung zu Santana zustande. Bei „Hot Lanta“ war das ebenso der Fall, wie in dem Titel „You don’t love me“, ebenfalls mit 19 Minuten eine Super-Demonstration von Perfektion am Instrument. Der Baumwollpflücker-Charakter gibt fast jedem Titel den etwas melancholischen Hintergrund. Sie bleiben auf dem Teppisch, wirken nie agressiv, sondern immer angenehm melodisch und das ist wohltuend. Weitere Titel: „Statesboro Blues“, „Done somebody wrong“, „Stormy monday“, „In memory of Elizabeth Reed“.