Joni Mitchell hat mit ihrem vierten Album „Blue“ überall in der Welt Aufsehen erregt und Lorbeeren geerntet. Zu Recht, denn „Blue“ stellt, sofern das überhaupt möglich ist, ihre drei vorigen LP’s noch in den Schatten. Was die Vocals und Lyrics betrifft, so kann man „Blue“ vielleicht am ehesten mit ihrer ersten LP „Songs For A Seagull“ vergleichen. Wieder ist alles betont einfach gehalten und dafür umso sorgfältiger arrangiert. Joni selbst spielt Gitarre und Piano, James Taylor akustische Gitarre auf „A Case For You“ und „California“ und Sneaky Pete’s Country Pedal Steel Gitarre kann man auf „California“ und „This Flight Tonight“ heraushören. Beste Nummer ist für meinen Geschmack „Carey“ (mit Stephen Stills – Bass und Gitarre). Auffallend an „Carey“ sind besonders der ungewöhnliche Rhythmus, die Lyrics und die Background Harmonies. Jonis Lieder sind Erinnerungen an die Männer („All I Want“. „My Old Man“, „A Case For You“ und „The Last Time I Saw Richard“) und die Orte („Carey“ und „California“), die in ihrem bisherigen Leben eine Rolle gespielt haben. Wer auf anspruchsvolle Texte, gutdurchdachte Arrangements und saubere Tonqualität wertlegt, für den ist „Blue“ genau das Richtige!

Weitere Nummern: Little Green, Blue, River.