Tin-House – Tin-House
TIN-HOUSE, eine 3-Mann-Formation stammt aus den Staaten und dies bleibt dem aufmerksamen Zuhörer nicht verborgen. Denn ihre Vorliebe gilt dem Electric-Blues, der immer triebhaft und sehr impulsiv vorgetragen wird. Lange Bluesläufe der Gitarre, die durch eine starke Bass-Drum-Sektion unterstützt werden, entladen sich wie ein Feuerwerk schillernd in allen erdenklichen Klangfarben. Es gibt sehr wenige gute Dreiergruppen, die, obwohl ihre klanglichen Möglichkeiten begrenzt sind, etwas mitzuteilen haben. Jedoch TIN-HOUSE hat es durch immense solistische Qualitäten geschafft, dieses Handicap zu überwinden. Bei dieser Gruppe ist es auch der Gesang, ob einzeln oder im Chor, der dazu beiträgt, dass sich diese Formation aus dem Angebot der breiten Masse hervorhebt. Er klingt immer harmonisch und wohldosiert zum eigentlichen Verlauf der Musik. Man übertreibt an keiner Stelle oder versucht sich selbst etwas vorzumachen. Dass sie auf dem Boden bleiben, hört man bei der akustischen Nummer „Tomorrow“. Eine 12-Saiten-Gitarre, die nur durch den harmonischen Gesang und ein Glockenspiel unterstützt wird, demonstriert, dass es TIN-HOUSE im Grunde um das Einfache, um das Allgemeinverständliche geht. Man möchte die Zuhörer nicht mit dem schnellsten Gitarristen oder dem härtesten Drummer peinigen, sondern in einer allgemein verständlichen Form etwas mitteilen. Diese Mitteilungen gelingen, der Schallplattenverkauf wird es beweisen. Vielleicht kreiden mir jetzt manche Leute an, dass ich bis jetzt noch kein Wort über Edgar Winter verloren habe. Seine Rolle auf dieser LP ist eine sehr unwesentliche. Seine Violineinlage in „Lady of the silent opera“ ist zwar nicht an mir vorübergegangen, aber auch nicht haften geblieben. Ebenso hat sein Orgeltrip in „You’ve gone too far“ eine nur begleitende Funktion. Ich meine, dass es ohne ihn ebenso gut, wenn nicht besser gegangen wäre. TIN-HOUSE, die aus Floyd Radford, Guitar, Jeff Cole, Bass und Mike Logan, Drums, besteht, hat alle Chancen, sich auch bei uns in Deutschland durchzusetzen. Nur anhören muss man sie sich.
Weitere Titel: „Want your body“, „30 weight blues“, „Be good and be kind“, „Silver star“, „Personal gain“, „Jezebel, give me your lovin‘ „, „Endamus finallamus“.
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