Creedence Clearwater Revival

Pendulum

Concord (Universal)

Das eine muss man ihnen lassen – wenn es um’s Produzieren von Schallplatten geht sind die Creedence Clearwater Revival nicht faul. Der Erfolg ihrer letzten LP „Cosmos Factory“ ist noch nicht einmal abgeklungen und schon haben die CCR wieder ein neues Album auf den Markt gebracht.

„Pendulum“ ist jedoch leider keine Weiterentwicklung von „Cosmos Factory“, sondern eher eine Fortsetzung, ein Abklatsch früherer Alben. Obwohl diese Platte, wie auch alle anderen, die die Gruppe bisher herausgebracht hat, wieder sowohl technisch, als auch musikalisch unbedingt perfekt ist, war ich ein bisschen enttäuscht. „Pendulum“ bietet wenig Neues und in sich kaum Abwechslung. Es geht weiter im alten Rock-Stil, im ewig monotonen Rhythmus.

„Sailor’s Lament“ und „Hey Tonight“ zum Beispiel sind typische Diskotheken-Hits, nach denen es sich gewiss gut tanzen lässt. Mehr aber auch nicht. Beide Titel sind sehr monoton, ja beinahe einfältig in Rhythmus und Text. „Born To Move“, der erste Titel der B-Seite, beginnt ebenso, klingt dann aber in einem guten Instrumentalpart aus. „It’s Just A Thought“ ist ein ziemlich langsames Stück. Obwohl es wieder diesen simplen, immer gleichbleibenden Rhythmus aufweist, fiel mir auf, dass es besonders gefühlvoll vorgetragen wird. Die beste Nummer ist, meiner Meinung nach, „(Wish I Could) Hideaway“. Die Einleitung erfolgt durch Orgel und Schlagzeug, gleichzeitig mit der Stimme John Fogerty’s setzen die Gitarren ein. Diese Nummer gefällt mir besonders wegen der wirklich guten Vocals.

Bis auf einen Titel enthält die Platte ausschliesslich Rock- und Slow Rock-Nummern. Dieser eine Titel, es ist der letzte der B-Seite, heisst „Rüde Awakening“ und klingt wie Creedence‘ Antwort auf die Progressiven. Mit diesem Stück zeigt die Gruppe, dass sie anscheinend doch nicht so einseitig ist, wie es bisher immer aussah. Echte CCR-Fans werden sie zwar im alten Stil bevorzugen und sich von dieser Nummer kaum angesprochen fühlen, doch finde ich, dass ihnen der Versuch, auch mal progressiv zu sein, ganz gut gelungen ist. Leider handelt es sich um eine absolute Studionummer, die aus so vielen technischen Effekten zusammengebastelt ist, dass sie nie live auf der Bühne gebracht werden könnte.

„Pendulum“ ist ein ganz gutes Album, es ist wohl nicht besser und ganz bestimmt auch nicht schlechter als frühere CCR-Produktionen. Man sagt ja, Creedence Clearwater Revival seien eine der besten, wenn nicht die beste Rock-Formation der Welt. Es drängt sich jetzt jedoch die Frage auf – wie lange werden sie es noch bleiben?

wettere Nummern: Chamäleon, Molina, Pagan Baby, Have You Ever Seen The Rain