Beggars Opera
Beggars Opera Act One
Beggars Opera nennt sich eine neue schottische Formation, die auf dem besten Wege ist, sich nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch auf dem europäischen Festland einen Namen zu machen. Die Gruppe besteht aus Alan Park (organ), Raymond Wilson (drums), Ricky Gardener (lead guitar), Marshall Erskine (bass guitar) und Martin Griffiths (vocals).
Mit „Beggars Opera Act One“ haben die fünf Jungen aus Glasgow jetzt endlich ihr Plattendebüt gegeben. Nachdem ich es mir einige Male angehört hatte, fand ich, dass dieses erste Album ein recht vielversprechender Start ist für die noch relativ junge Gruppe. Trotz ihres erst einjährigen Bestehens haben sie bereits erreicht, was für eine Gruppe am wichtigsten ist: eine musikalische Zusammengehörigkeit, die sich dem Zuhörer auf der Platte mitteilt und ihn ihre Musik besser verstehen lässt. Bemerkenswert ist auch, dass es ihnen innerhalb dieses einen Jahres bereits gelungen ist, ihren eigenen Stil zu finden, der eine persönliche Note nicht entbehrt.
Als Basis für ihren Sound haben sie einen Stil gewählt, der auffallend in Richtung klassischer Musik tendiert. „Poet And Peasant“ ist der erste Titel der A-Seite und für mich gleichzeitig die beste Nummer der ganzen Platte. Beeinflusst von ihrer Liebe zur Klassik, die übrigens alle fünf Mitglieder der Formation teilen, wurde „Poet And Peasant“ von Beggars Opera gemeinsam geschrieben. Orgel und Leadgitarre, die von Park und Gardener unglaublich gut beherrscht werden, stehen im Vordergrund, Erskine und Wilson sorgen für eine ausgezeichnete Begleitung. Der Titel wird, wie auch die übrigen vier, auf dem Album enthaltenen Stöcke, hauptsächlich instrumental ausgeführt und nur teilweise durch Vokal-Passagen bereichert. Martin Griffiths‘ Stimme steht im absoluten Einklang zur Musik, wodurch man seinen Einsatz nicht als Unterbrechung, sondern als Vervollkommnung betrachten kann. Die meisten der Titel basieren auf bekannten klassischen Themen, die von der Formation neu bearbeitet und auf gekonnte Weise völlig verändert interpretiert wurden. Einer dieser Titel ist auch „Light Cavalry“, die zweite Nummer der B-Seite. Wiederum fallen hier besonders die Orgelsolis auf.
„Beggars Opera Act One“ ist ein Album mit neuen Perspektiven. Ob es für den Massenkonsum geeignet ist, wage ich zu bezweifeln. Liebhaber von klassisch beeinflusster Musik werden jedoch ganz bestimmt auf ihre Kosten kommen. Wer Musik mag, die originell ist, ohne Qualität zu missen, sollte sich diese Scheibe zumindest einmal anhören.
weitere Nummern: Passacaglia, Memory, Raymond’s Road