„The Going’s Easy“ – The Greatest Show On Earth
Den alten Fans muss ich leider sagen, dass sie nicht mehr die „grösste Schau“ auf Erden sind. Ihr neuestes Album „The going’s easy“ ist kein Fortschritt, eher eine billige Kopie ihrer ersten LP „Horizons“. Fast alle Titel, ausser einem „Magic Woman touch“, wirken flach und lustlos heruntergespielt. Die Kraft, mit der sie die erste Platte produziert haben, scheint verpufft zu sein. Es ist nicht mit guten Bläserarrangements und einer kreativen Stimme von Colin Horton-Jennings getan, der auch zusammen mit Grath Watt-Roy sämtliche Stücke geschrieben hat.
Man hat das alte Erfolgsschema nicht neu aufpoliert, sondern alles beim alten belassen. Es ist umso bedauerlicher, wenn man bedenkt, dass die Gruppe wirklich die Möglichkeit in der Hand hatte, durch ihre instrumentelle Vielfalt: Tenor, Bariton, Altosax, Orgel, Piano, sich zu verändern. Dass man diese Möglichkeiten nicht genutzt hat, ist sehr, sehr bedauerlich. Eine Hauptrolle spielen auf dieser Platte die Percussioninstrumente, die bei keinem Stück zu überhören sind. Mick Deacon, Orgel & Piano, ist der einzige, der durch neue originelle Pianosolis versucht, eine andere Richtung anzustreben. Jedoch der Spielraum, der ihm von den anderen Mitgliedern gelassen wird, ist viel zu klein, um eine wirklich neue Verbindung zur Musik der Gruppe zu finden. Es wirkt alles so eingeengt und die 8 Mann können und versuchen es auch nicht, sich von den musikalischen Fesseln zu befreien.
In „Magic Woman touch“ werden als einzigem Stück der LP neue Wege gesucht. Rockpiano, Slide Guitar verbunden mit choralem Gesang, durch Technik auf mindestens 15 Mann hochgejubelt, geben der Gruppe ein anderes Gesicht. Ein Gesicht aber und das muss dazu gesagt werden, welches wie eine Maske wirkt. Leblos und tot. Greatest Show on Earth versuchen sich erst gar nicht zu bestätigen. Und dabei hätten sie es auf dieser LP wirklich nötig. Zuletzt habe ich irgendwo gelesen, die Gruppe hätte nun allen Grund zum Lachen! Wenn sich das auf ihre neueste LP beziehen sollte, so ist das aber zum Weinen.
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