Tanz auf dem Drahtseil
Das können sie wie im Traum: Das Berliner Quartett Dance On The Tightrope vermengt sphärische Klänge mit kompaktem Rock.
Es mag etwas einfach erscheinen, vom Bandnamen auf die Musik zu schließen, aber in diesem Fall ergibt es durchaus Sinn: Dance On The Tightrope, „Tanz auf dem Drahtseil“ heißt diese junge Berliner Band, und was die vier Musiker zelebrieren, ist nicht weniger als der Versuch, Gefühle in ihren Extremen auszuleben – Liebe, Wut, Verlangen. Dass das 2006 gegründete Quartett vormals unter dem Namen „The Lunatics“ in Erscheinung trat, ist dann mehr als konsequent. „Depressive in the morning, ecstatic in the evening, midday is for dreaming“ heißt es in ihrem Song „Rainbow in the City“ – am Morgen depressiv, ekstatisch am Nachmittag, und am Mittag wird geträumt.
Ähnlich abwechslungsreich sind auch die Stücke. Kontrastiert wird das tanzbare Zusammenspiel aus Bass und Schlagzeug durch sphärische Keyboard-Klänge, dem Gefühl an der Decke zu schweben und einen kristallklaren Gesang, der in seinen verletzlichen Momenten an Ian Masters von den Pale Saints, im euphorischen Zustand an Ian McCulloch (Echo & The Bunnymen) erinnert. Diese Stimme kann viel. Und der nächste Umschwung innerhalb von vier Minuten steht bevor: Wenig später bricht die Band in einen Chorus großer Gefühle aus, der auch Muse gut stünde.
Ihre E.P. “Copy” haben Dance On TheTightrope unlängst veröffentlicht. Etliche Konzerte sind bereits absolviert, und im Jahr 2007 hat die Band beim Emergenza-Bandwettbewerb den 2. Platz erreicht.