#LetTheMusicPlay: Diese Künstler*innen fordern staatliche Hilfe für britische Live-Musikbranche
Nick Cave, Dua Lipa, The Rolling Stones, Coldplay, Johnny Marr, PJ Harvey und Paul McCartney: Sie gehören mitunter zu den Unterzeichner*innen des Briefes.
Es ist eine lange Liste: Mehr als 1.400 britische Künstler*innen haben in einem offenen Brief an den Außenminister Oliver Dowden gefordert, dass sofortige Hilfsmaßnahmen für die britische Musikindustrie umgesetzt werden müssen, um einen Zusammenbruch der Branche aufgrund der Coronavirus-Restriktionen zu verhindern. Zu den Unterzeichner*innen gehören unter anderem Radiohead, Nick Cave, Dua Lipa, The Rolling Stones, Johnny Marr, Paul McCartney, Coldplay, PJ Harvey, Liam Gallagher, Rita Ora, Sam Smith und Lewis Capaldi.
Zu Beginn des Briefes heben die Unterschreiber*innen die signifikante Stellung der britischen Livemusik heraus. So heißt es: „Die britische Livemusik war in den letzten zehn Jahren einer der größten sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Erfolge Großbritanniens. Von weltberühmten Festivals bis hin zu bahnbrechenden Konzerten – die Livemusik-Industrie präsentiert, unterstützt und fördert einige der besten Talente der Welt – auf und abseits der Bühne.“ Daraufhin weisen die Verfasser*innen auf den wirtschaftlichen Wert der Live-Musikbranche hin: „So wichtig es auch ist, unser nationaler und regionaler Beitrag ist nicht rein kulturell. Auch unser wirtschaftlicher Einfluss ist beträchtlich; im Jahr 2019 bereicherte Live-Musik die britische Wirtschaft um 4,5 Milliarden Pfund und schaffte landesweit 210.000 Arbeitsplätze.“
Diese Zahlen sind gigantisch, könnten jedoch bald der Vergangenheit angehören. Laut der Organisator*innen des Glastonbury-Festivals sind aktuell 50 Prozent der Belegschaft von Entlassungen und 90 Prozent der Basis-Spielstätten von Schließungen bedroht. Auch Liam Gallagher äußerte sich zu der prekären Situation und sagte: „Unglaubliche Auftritte finden nicht ohne ein unglaubliches Team hinter der Bühne statt, aber sie werden alle arbeitslos sein, wenn wir nicht wieder da rausgehen und das tun können, was wir lieben.“
Zwar betonen die Absender*innen des Briefes, dass sie weiterhin vom Staat unabhängig agieren möchten, fordern aber dennoch eine finanzielle Unterstützung für einen gewissen Zeitraum, bis die Branche wieder auf eigenen Beinen stehen kann. „Die Regierung hat sich mit zwei wichtigen britischen Freizeitbeschäftigungen befasst – Fußball und Pubs – und es ist jetzt entscheidend, dass sie sich auf eine dritte, die Live-Musik, konzentriert“, heißt es zum Ende des Briefes. „Zum Wohle der Wirtschaft, der Karrieren aufstrebender britischer Künstler und des weltweiten Ansehens Großbritanniens in der Musikbranche müssen wir dafür sorgen, dass es auch nach der Pandemie noch eine Live-Musikindustrie gibt.“ Um weltweite Aufmerksamkeit für die Aktion zu bekommen, haben die beteiligten Künstler*innen angekündigt, den Hashtag #LetTheMusicPlay mit einem dazugehörigen Video ihres bisher letzten Live-Auftritts auf Social Media zu posten. Dazu forderten sie ihre Fans auf, das gleiche zu tun.