AC/DC: Black Ice
Die umstrittensten Platten des Jahres 2008.
AC/DC ist im Grunde wie die CSU: Eine quasi-religiöse, nicht abwählbare Volkspartei, die sich durch unverrückbare Traditionen und Gebräuche definiert, für ihre Sturköpfigkeit, Bodenständigkeit und Unbeirrbarkeit verehrt wird, mit unabänderlichen Formeln die Komplexität der Welt ihrer Anhänger reduziert, zu gegebenen Anlässen in Tracht auftritt und sich zum Gutteil immer noch von der Legende eines längst verstorbenen Säufers nährt. Im Gegensatz zur CSU hatte AC/DC aber auch 2008 ein gutes Jahr: Nummer 1 in praktisch allen zivilisierten Ländern, Lobeshymnen ob ihres schier nicht enden wollenden Daseins, bis zur Weißglut begeisterte Fans und eine in Nanosekunden ausverkaufte Tournee. Über das Album BLACK ICE braucht man nicht streiten. Man kann es aber auch gänzlich irrelevant finden.
Michael Wopperer – 10.12.2008