Deep Purple
Stormbringer
EMI (EMI)
Sie haben mal wieder zugeschlagen und bringen uns diesmal den Sturm. Was die Lautstärke betrifft, hatten sie ja noch nie Schwierigkeiten, viel Wind um nichts zu machen. Es hat sich nichts geändert bei Deep Purple, auch nicht durch den neuen Sänger David Coverdale, es ist derselbe Dampfhammer-Heavy-Rock, den sie schon vor vier Jahren gespielt haben. 1970 war das vielleicht noch einigermassen originell. ‚Deep Purple In Rock‘ aus demselben Jahr, ist meiner Meinung nach auch nach wie vor die erträglichste Purple-Scheibe! Obwohl ich jetzt mit Grausen an die Reaktion der Millionen Purple-Fans denken muss, finde ich doch: Wenn man eine Platte dieser Absahne-Gruppe gehört hat, kann man sich alle weiteren ersparen, sie klingen alle gleich, jedenfalls in meinen Ohren. (Ob das nun meine letzte LP-Besprechung war?) Man kann ‚Stormbringer‘ nicht einfach als schlecht abtun, dazu sind die Musiker zu sehr Profis, um irgendeinen gravierenden musikalischen Fehler zu machen. Aber ich empfinde es als Fehler, wenn sich eine Millionen-Dollar-Formation wie Deep Purple seit fast fünf Jahren auch nicht einen cm nach vorn entwickelt haben und man die Platte sofort nach dem Abspielen vergisst und alles nur, weil Deep Purple ganz auf Nummer Sicher gehen wollen, denn auch diese Scheibe wird wohl wieder zu einer ‚Goldenen‘ werden! Dabei könnten sich gerade Super-Gruppen wie sie, musikalisch etwas Neues einfallen lassen, denn ihnen folgen die Fans doch blind! Ein finanzielles Risiko wäre es also bestimmt nicht. Oder haben sie tatsächlich nur ‚heavy‘ drauf? Das wäre peinlich für Deep Purple. Fazit: Ich habe nichts gegen ‚Heavy-Rock‘, es gibt auch heute gute Beispiele dieser Musik-Richtung, aber bitte nicht x-mal die gleiche Scheibe verkaufen.