Elton John – Caribou
Obwohl ich noch nie so n richtiger Elton John-Fan gewesen bin und seine Aktivitäten mit einigem Misstrauen verfolgt habe, muss ich doch zugeben, dass seine neue LP ‚Caribou‘ (benannt nach dem Studio ‚Caribou Ranch‘ in Colorado, wo diese Platte zum grössten Teil aufgenommen wurde und wo Elton John einige Zeit gewohnt hat) gut verdaulich ist. In Amerika findet man das wohl auch, ist sie doch auf Platz Eins der Billboard Top-100. Die LP beginnt mit dem tierischen Song ‚The Bitch Is Back‘, ein besonders gut ins Gehör gehender ‚Swinger‘, der gefolgt wird von dem gefühlvollen, melodiösen ‚Pinky‘, wobei Elton seine ganze Trickkiste ausgepackt hat. Die anderen Songs auf dieser Platte sind alle ein Zwischen-Ding der obengenannten Songs. Doch man muss sagen, eine ist besser als die andere. Die besseren Tracks sind Tve Seen The Saucer’s, ‚Stinker‘ (mit der Tower of Power Hörn Section) und ‚Ticking‘. Die nicht ganz so guten Nummern sind ‚Solar Prestige‘ und ‚You’re So Static‘. Dann gibt’s noch ‚Dixie Lily‘, das die einzige Nummer ist, die ein bisschen von dem typischen Elton-Sound abweicht, da sie mehr in Country-Richtung geht. Vielleicht die Folge von seinem Colorado-Aufenthalt? Abgesehen von den zwei Wahnsinnsnummern am Anfang, hat eigentlich nur der Titel ‚Don’t Let The Sun Go Down On Me‘ genug ‚Charakter‘, um als Single herausgebracht zu werden, und diese Single hat inzwischen auch bei uns den Weg in die Hitparaden gefunden – zu Recht übrigens. Die Besetzung der Gruppe besteht aus: Elton John piano, Dee Murray – Bass, Davey Johnstone – Gitarren, Nigel Olsson – Drums, Tower Of Power Hom Section -Bläser. Die Leute, die den Background-Gesang machen, sind Carl Wilson, Bruce Johnston und auf ‚The Bitch Is Back‘ ist Dusty Springfield zu hören. Alle Nummern sind von Elton John und Bernie Taupin geschrieben worden und auf dem inneren Platten-Cover abgedruckt.